Cappuccino gehört zu den Klassikern unter den Kaffeegetränken. Diese Mischung aus Espresso, heißer Milch und luftigem Milchschaum begeistert seit Jahrzehnten Menschen auf der ganzen Welt. Doch wie ist dieser Kaffee entstanden? Was macht ihn so besonders? Und wie kannst du selbst einen Cappuccino zubereiten, der mit jedem Café mithalten kann?
Tauche ein in die Welt des Cappuccino und erfahre alles, was du über dieses Kultgetränk wissen solltest.
Die Ursprünge des Cappuccino
Der Name „Cappuccino“ hat überraschend wenig mit Kaffee zu tun. Er stammt von den Kapuzinermönchen, einem katholischen Orden. Ihre braunen Kutten mit der charakteristischen Kapuze erinnern farblich an den ersten Cappuccino. Diese Mönche waren übrigens auch für ihre Bescheidenheit bekannt – ein Kontrast zu der luxuriösen Wirkung, die ein Cappuccino heute oft hat.
Die Ursprünge des Getränks liegen im 17. Jahrhundert. Damals tranken die Menschen eine Art „Kapuziner“, eine Mischung aus starkem Kaffee, Sahne und Zucker. Dieser Vorläufer des Cappuccino war kräftig, süß und sättigend. Die moderne Version mit Espresso und Milchschaum entwickelte sich erst später – in Italien, wo sonst?
Die Entwicklung des Cappuccino
Die Erfindung der Espressomaschine veränderte die Kaffeezubereitung grundlegend. Plötzlich war es möglich, Kaffee in Sekundenschnelle zuzubereiten – stark, konzentriert und mit einer intensiven Aromenvielfalt. Italiener kombinierten diesen Espresso mit aufgeschäumter Milch, um ein weicheres Getränk zu schaffen.
In den 1930er-Jahren wurde der Cappuccino in italienischen Cafés populär. Die charakteristische Milchschaumkrone machte ihn unverwechselbar. Ab den 1950er-Jahren erlebte er seinen Durchbruch. Mit der Verbreitung von Espressomaschinen fand er seinen Weg in Cafés auf der ganzen Welt.
Das Geheimnis des Cappuccino
Ein Cappuccino besteht aus drei einfachen Bestandteilen: Espresso, heißer Milch und Milchschaum. Entscheidend ist das richtige Verhältnis. Traditionell teilt man die Tasse in drei gleiche Teile: ein Drittel Espresso, ein Drittel Milch und ein Drittel Schaum.
Die Zubereitung ist präzise. Der Espresso bildet die Basis. Die Milch sorgt für eine weiche, cremige Textur. Der Schaum gibt dem Cappuccino seine unverwechselbare Krone. Damit der Milchschaum gelingt, ist die Temperatur der Milch entscheidend. Er sollte feinporig und stabil sein, nicht grob oder zu fest.
Warum trinken Italiener Cappuccino nur morgens?
In Italien gilt Cappuccino als Frühstücksgetränk. Viele trinken ihn zusammen mit einem Cornetto, einem italienischen Hörnchen. Nach dem Mittagessen ist Espresso die erste Wahl – kräftig und ohne Milch.
Warum diese Regel? Milch wird oft als schwer verdaulich angesehen, besonders nach einer großen Mahlzeit. Ob du dich daran hältst, bleibt dir überlassen. Aber in Italien könntest du nach 11 Uhr mit einem Cappuccino für überraschte Blicke sorgen.
Die Kunst des Milchschaums
Milchschaum ist nicht nur dekorativ. Er beeinflusst den Geschmack deines Cappuccinos. Die Textur entscheidet, ob sich die Milch harmonisch mit dem Espresso verbindet. Grobe Schaumblasen stören den Genuss, feiner Schaum verstärkt die Aromen.
Zum Aufschäumen eignet sich Vollmilch besonders gut. Der Fettgehalt sorgt für Stabilität und Geschmack. Pflanzenmilch, wie Hafer- oder Sojamilch, funktioniert ebenfalls, erfordert aber etwas Übung, da sie anders auf Hitze reagiert.
Mit einer Dampfdüse oder einem Milchaufschäumer gelingt der Schaum auch zu Hause. Wichtig ist, dass die Milch während des Aufschäumens rotiert. So entsteht die feine, cremige Konsistenz, die du für Latte Art brauchst.
Latte Art: Der Cappuccino wird zur Leinwand
Latte Art, die Kunst, Muster in den Milchschaum zu gießen, hat den Cappuccino auf ein neues Level gehoben. Herzen, Blumen oder Rosetten – all das entsteht durch die geschickte Bewegung der Milchkanne.
Der Trick liegt im Timing. Der Schaum muss die richtige Konsistenz haben, und der Espresso darf nicht zu lange stehen, sonst verliert er seine Crema. Mit etwas Übung kannst du auch zu Hause deine Tassen verzieren.

Cappuccino weltweit
Der Cappuccino hat in verschiedenen Ländern unterschiedliche Interpretationen gefunden. In Australien und Neuseeland ist der Flat White beliebt, der weniger Schaum und mehr Milch hat. In den USA ist der „Wet Cappuccino“ besonders populär – mit extra viel Milch und wenig Schaum.
Einige Trends gehen weit über die klassische Zubereitung hinaus. So gibt es Cappuccinos mit farbigem Milchschaum, goldene Cappuccinos mit Kurkuma oder vegane Varianten mit kreativen Milchersatzprodukten.
Wie du den perfekten Cappuccino zu Hause zubereitest
Du brauchst nicht viel, um einen Cappuccino zu Hause zuzubereiten. Mit etwas Übung und den richtigen Werkzeugen gelingt es dir, eine Tasse wie im Café zu machen.
Was du benötigst:
- Eine Espressomaschine oder Mokkakanne
- Einen Milchaufschäumer oder eine Dampfdüse
- Frische Bohnen und eine Kaffeemühle
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Bereite den Espresso zu. Mahle die Bohnen frisch und fülle den Siebträger. Der Espresso sollte kräftig und aromatisch sein.
- Erhitze die Milch. Achte darauf, sie nicht zu heiß zu machen. 60–65 Grad sind ideal.
- Schäume die Milch auf. Drehe die Kanne leicht, während du die Milch aufschäumst. Der Schaum sollte cremig und feinporig sein.
- Gieße die Milch ein. Halte die Kanne schräg und gieße langsam in die Mitte der Tasse. Mit etwas Übung entsteht Latte Art von selbst.
Fakten und Mythen rund um Cappuccino
Ein beliebter Mythos ist, dass Cappuccino nur mit Vollmilch gelingt. Das stimmt nicht. Auch pflanzliche Milch funktioniert, wenn du die richtige Sorte wählst.
Wusstest du, dass der Cappuccino in Italien nicht immer so hieß? In Wien wurde er früher als „Kapuziner“ bezeichnet. Dort war er allerdings süßer und enthielt oft Schlagsahne.
Fazit
Cappuccino ist mehr als ein Getränk. Es ist ein Stück Kultur, ein Moment des Genusses und manchmal auch eine kleine Kunst. Mit seinen Wurzeln in der italienischen Kaffeetradition hat er die Welt erobert – und ist dabei immer wieder neu interpretiert worden.
Probier es aus. Setz dich hin, schäume die Milch auf, gieße sie über den Espresso und genieße den Moment. Du wirst merken: Ein guter Cappuccino ist wie eine kleine Auszeit, die jeder Tag gebrauchen kann.